"Als der liebe Gott die Welt erschaffen hatte, ruhte er am siebten Tage. Da kam ein kleiner Engel, zupfte ihn und sagte verlegen "Da, lieber Gott, da, etwas nördlich der Halbinsel die wie ein großer Stiefel aussieht, da ist noch ein kleiner weißer Fleck - da hast Du vergessen etwas zu erschaffen."
Der liebe Gott, etwas mürrisch weil der Engel ihn in seiner Sonntagsruhe gestört hatte, schaute auf.
Ja, er hatte Recht der kleine Engel.
"Geh und schau was wir noch übrig haben im himmlischen Lagerhaus" brummte er, um diesen krummen Strich zu füllen.
Viel war es nicht mehr. Ein großer Sack grauer Steine, eine Tüte Kastanien, Haselnüsse, ein Eimer grüner Farbe und ein Fass Wasser.
Er schichtete die Steine, verteilte die Kastanien, füllte die grüne Farbe in das Wasserfass und goss den Inhalt in die entstandenen Steinrinnen.
Die Samen keimten und wurden zu Bäumen, das grüne Wasser sprudelte über die grauen Steine. Über allem strahlte die Sonne, segelten weiße Wolken am blauen Himmel.
Der liebe Gott lehnte sich zurück und freute sich über dieses trotz der mageren Zutaten gelungene Werk,
seine Sonntagsarbeit halt."
Eine Fahrt durch die Schweiz fühlt sich immer ein wenig so an als würde man sich auf einer überdimensionalen Eisenbahnplatte bewegen. Berge, Seen, schöne Landschaften - sie ist nicht langweilig, die Anreise in den kleinen Kanton Tessin.
Direkt hinter dem Gottard-Tummel ist Frühling und ich habe schon vergessen das ich vor 17 Kilometern noch durch leichtes Schneetreiben gefahren bin.
Einen ersten Stop lege ich in Bellinzona ein um mir die Hauptstadt des Kantons anzusehen. Eine mächtige Festungsanlage beherbergt die drei besterhaltendsten mittelalterlichen Burgen der Schweiz und bildet die Skyline der Stadt. Sehr italienisch ist es hier aber das ist ja auch kein Wunder wenn man bedenkt das es nur noch ein Katzensprung bis nach Italien ist.
Von der ältesten Burg aus hat man einen wunderschönen Blick über die Altstadt und die Umgebung.
Imposante Patrizierhäuser, schöne Kirchen, nette Cafes neben modernen Boutiquen.. eine hübsche Altstadt mit viel historischem Charme.
Auch wer sonst kein großer Wanderfreund ist - hier muss man raus in die Natur. Verwunschene Wege führen durch Wälder und zwischen den Steinmauern auf den Feldern wird man von den Schafherden begrüßt. Die Menschen begegnen mir ausnahmslos freundlich und auch mein Hund ist überall Willkommen. Ich treffe während meiner Erkundungstouren Familien mit Kindern, Wandergruppen, Bikern und ambitionierten Radfahrern - ein landschaftlich tolles Ziel für Alle !
Ich habe für den Bericht unter anderem Fotos von Pixabay verwendet. Pixabay-Nutzer stellen Ihre Aufnahmen anderen Usern zur Illustration zur Verfügung - vielen Dank dafür !
Du magst spannende Landschaften ?
ganz anders aber auch besonders..
Das Ebro-Delta