Mexico - Cancun

Vier mal Cancun und immer noch nicht genug..

Meinem "Dienstherren" sei Dank durfte ich in den letzten Monaten gleich vier mal ein paar Tage auf der Mexikanischen Halbinsel Yucatan verbringen. Eingebettet zwischen zwei Meeren, dem Golf von Mexiko und der Karibischen See findet hier ganz sicher jeder Urlauber das für ihn passende Plätzchen.

Wer in Cancun landet wird sich kaum vorstellen können das hier vor knapp 50 Jahren noch ein verschlafenes Fischerdorf mit kaum 200 Einwohnern zu finden war..
Die Stadt ist nicht natürlich gewachsen sondern quasi am Reißbrett findiger Investoren als "Mexikanisches Miami Beach" konstruiert, um den Tourismus im Südosten des Landes zu etablieren.
Heute ziehen sich an der gut 20 Kilometer langen "Zona Hotelera" Bars, Shopping-Tempel und Herbergen in jeder Preisklasse entlang. Der endlose Puderzucker Sandstrand lockt mit allen denkbaren Wassersport-Angeboten und das Nachtleben lässt garantiert keine Langeweile aufkommen.

Wer's mag, sollte Cancun Anfang bis Mitte März besuchen denn dann wird die Stadt durch den Spring-Break der feiernden amerikanischen Studenten so richtig zur Party-Hochburg.

Playa del Carmen

Ein wenig beschaulicher geht es im etwa eine Fahrstunde entfernten Playa del Carmen zu.

Auch hier fehlt es dem Urlauber an nichts. Vom preiswerten Zimmer (AirBnb hat ein großes Angebot) bis zum Sternehotel direkt am Strand finden sich hier Unterkünfte und eine belebte Fussgängerzone in der Stadtmitte lädt zum Flanieren entlang der Bars, Shops und Restaurant ein. Playa del Carmen bietet sich durch seine günstige Lage als "Stützpunkt" für Ausflüge an und das Angebot an Touren ist riesig. Wer nicht auf eigene Faust mit dem Mietwagen losfahren möchte findet garantiert bei den vielen Veranstaltern die passenden Tagesausflüge. Im Hotel sollte man die Touren nicht unbedingt buchen, da zahlt man gerne mal das Doppelte..

Wer sich auf die Spuren der Majas begeben möchte wird vermutlich eine Tour nach Chichen Itza ganz oben auf seiner Liste stehen haben - zurecht, denn die Bauten sind unheimlich beeindruckend und versetzen den Besucher in eine längst vergangene Zeit.


Chichen Itza

Nur einen Katzensprung entfernt liegt der XPLOR-Park. Die Eintrittspreise sind recht hoch (am besten über die Website buchen) aber der Park lockt mit einigen wirklich coolen Aktivitäten. Die längste Zipline (Seilrutsche) an der Riviera Maja, Jeepfahrten durch ein unterirdisches Höhlensystem und einiges mehr. Das Essen im Park ist inclusive, es entstehen also keine zusätzlichen Kosten. Das Schwimmen in einer Cenote gehört auch zu den Attraktionen im Park - hier würde ich aber eine andere, weniger überlaufene Cenote empfehlen.

Aber was ist denn überhaupt so eine Cenote ?
Die Halbinsel Yucatan beherbergt das größte Unterwasserhöhlensystem der Erde. Allein schon der bereits erforschte Teil hat eine Gesamtlänge vom über 1000 Kilometern. Solche Höhlensysteme bilden sich durch die unterirdischen Wasserläufe, die das brüchige Kalkgestein auswaschen. Eine Cenote ist also eigendlich die eingestürzte Decke einer Höhle. 

Die Maja nutzten die natürlich entstandenen Zugänge zum Süßwasser als Brunnen, betrachteten diese aber als Eingangstore zur  göttlichen Unterwelt. Dichte Vegetation an den Öffnungen, merkwürdige Lebewesen die sich in der feuchten Dunkelheit heimisch fühlen und die bizarren Steinformationen müssen auf das Majavolk verängstigend gewirkt haben. Opfergaben (auch menschliche) sollten die Götter milde stimmen und in Ihren Höhlen halten..

Mystisch und irgendwie magisch erscheinen sie den Besuchern auch heute noch - und unfassbar schön. 

Irgendwie fühlt man sich auf den Planeten Pandora versetzt und erwartet jeden Moment das Neytiri und ein paar Ureinwohner an einer Liane vorbeischwingen.. 


Wer sich für die Unterwasserwelt begeistert findet bei Cancun im MUSA Skulpturenpark ein faszinierendes Ziel. Über 450 lebensgroße Skulpturen wurden von dem britischen Künstler Jason Caires Taylor in 8 bis 10 Metern Tiefe installiert und bieten für Taucher ein einmaliges Erlebnis.

Ein nicht ganz preiswertes aber noch faszinierenderes Erlebnis - das Tauchen mit Walhaien. Ich war etwas zögerlich bei der Entscheidung an diesem Ausflug teilzunehmen.. nicht nur wegen der Kosten sondern auch mit dem Gedanken, diese majestätischen Säugetiere in ihrem angestammten Lebensraum zu stören. Dazu kam auch noch etwas Unsicherheit ob die Idee, mit einem Meerestier in der Größe eines Reisebusses und mit einem Maul, breit wie ein Scheunentor, schwimmen zu wollen denn dann nicht doch etwas gewagt ist. Auch wenn die gemütlichen Riesen nur auf das Plankton der Karibischen See aus sind könnten sie mich doch quasi aus Versehen verschlucken, oder ?

Die Saison für die Walhaie beginnt etwa Mitte Mai und endet im September - in den heißen Monaten Juli und August ist die Population meist am größten. Der Ausflug fürt uns mit dem Boot in die Nähe der wunderschönen Insel Holbox. Das Meer ist ruppig und wir haben einen ordentlichen Wellengang. Die Delphine, die uns ein Stückchen begleiten scheint das nicht zu stören.

Die Organisation ist professionell, Schnorchel, Flossen und Schwimmwesten liegen bereit und unser Guide hält per Funk ständig Kontakt zu anderen Booten. Dann haben wir sie gefunden und jetzt muss alles ganz schnell gehen.. 

Jeder der 6 Teilnehmer bekommt die Gelegenheit zwei mal Wasser zu gehen. Durch den hohen Wellengang ist der Sprung vom Boot garnicht so einfach, die Aufregung den gigantischen Fischen jetzt so nah zu sein kommt noch dazu. Unser Guide bleibt permanent an meiner Seite und dann sehe ich sie.. ganz gemütlich ziehen die Riesen ihre Bahnen, keine 10 Meter von uns entfernt. 
Mega beeindruckend und bei meiner zweiten Runde schaffe ich es sogar ein paar schöne Aufnahmen zu machen.
Eine kleine Unterwasserkamera konnte man an Bord kaufen und ganz ehrlich - darauf kam es bei dem Preis für den Ausflug dann auch nicht mehr an.. gelohnt hat es sich aber allemal !
Auf dem Rückweg zu unserer Unterkunft ist unsere Truppe ziemlich still. Teils wegen der beeindruckenden Begegnung mit den größten Fischen der Welt, teils weil die Hälfte tatsächlich nach dem wirklich anstrengenden Schnorchelgängen einfach eingeschlafen ist.

Untergebracht sind wir bei Cancun-Flügen immer zwischen Cancun und Playa del Carmen. Hier finden sich gleich 5 nebeneinander liegende Hotels der  Iberostar Gruppe. Je nach Belegung "landen" wir in einer der wirklich luxuriösen Anlagen. Jedes der weitläufigen Hotels hat einen eigenen Strandzugang, gleich mehrere Poolanlagen und beherbergt neben Urlaubsgästen auch noch zahlreiche tierische Bewohner. Nasenbären, Flamingos, Pfauen und viele recht große Echsen haben dort ihr Zuhause. Wenn die Windverhältnisse ungünstig sind kann man am Strand Pech haben und es türmen sich fast meterhoch die angeschwemmten Algen. Das macht das Schwimmen ein wenig unattraktiv den man verwandelt sich recht schnell in ein grünlich glibbriges Seeungeheuer. Hier versuchen die Hoteliers aber sofort mit viel Manpower Abhilfe zu schaffen und das Problem hat letztendlich die komplette Riviera Maja.

Wenn ich es einmal zu einem wirklichen Urlaub auf die mexikanische Halbinsel schaffe, würde mein Reiseplan etwa so aussehen..


Flug nach Cancun, Mietwagen übernehmen und die ersten drei Nächte in einem Baumhaus bei Playa del Carmen (buchbar über AirBnb). Danach Start zu einer kleinen Rundreise über Valladolid nach Merida. Um ein bisschen "echtes Mexikofeeling" zu genießen würde ich gerne auf einer oder zwei Haciendas übernachten und mir von dort aus die Highlights der Gegend, vor allem die Cenoten, ansehen. 

Zurück nach Cancun, den Mietwagen abgeben und mit dem Boot noch ein paar Tage chillen auf Holbox. Hier habe ich mir schonmal ein Blockhäuschen ausserhalb des Stadtrummels direkt am Strand ausgesucht :-)

Vielleicht schaffe ich es ja im nächsten Jahr, denn jetzt geht es erst einmal wieder für drei Wochen nach..
Namibia

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