Queen Mary

Mehr oder weniger zufällig und ziemlich spontan bin ich dazu gekommen zwei Nächte an Bord der Queen Mary II verbringen zu dürfen. Als Freund von "Luft"-Schiffen tendierte meine Kreuzfahrterfahrung gegen null und das musste sich ändern.

In Hamburg ging es los und vom britischen Southampton aus per Bus und Flugzeug wieder zurück in die Heimat. 3 Tage und zwei Nächte auf dem stolzen Flaggschiff der Cunard Reederei und als Kreuzfahrt-Ersttäter war ich sehr gespannt was mich an Bord des Luxusliners erwarten würde.


Schon der erste Blick auf das riesige Schiff ist wirklich beeindruckend. Sie dominiert den Hamburger Hafen, die Queen.. 

Wie hat es sich wohl früher angefühlt als die ersten Ozeanüberquerer hier ihre Reise in die "neue Welt" angetreten haben - ich bekomme ein bisschen Titanic-Feeling. Heute ist die Abfertigung in dem gigantischen Kreuzfahrtterminal super effizient. Strukturiert werden die Reisenden durch die Gepäckabgabe geschleust, erhalten ihre Bordkarte und diverses Info-Material - keine halbe Stunde später bin ich an Bord. 

Es ist "very british" .. viel Gold, dicke Teppiche, Gemälde und ein Hauch von "High Tea" liegt in der Luft.

Von meiner Kabine bin ich überrascht. Die Einrichtung ist wirklich hochwertig, sehr modern und das Platzangebot absolut ausreichend. Nur das Bad ist tatsächlich mehr eine "Nasszelle" und hier hätte ein Gast mit mehr Umfang dann eventuell doch seine Schwierigkeiten.

Mein Balkon ist teilweise durch ein Rettungsboot in der Sicht eingeschränkt aber das wusste ich vorher. Diese Kabinen sind etwas preiswerter, es stört nicht wirklich und wer weiss.. man ist dann im Bedarfsfall auch schnell in einem Rettungsboot :-)


Das Auslaufen aus dem Hamburger Hafen war mein heimliches Highlight der Reise. Der riesige Kahn steht in falscher Richtung und muss im Hafenbecken einmal um die eigene Achse drehen. Rechts und links zum Ufer bleiben dem Kapitän für das Wendemanöver nicht wirklich viel Platz.

Ein spannende Angelegenheit die auch entsprechend viele Zuschauer anzieht. Die Hamburger scheinen die Queen zu mögen, sie wird gefeiert. Den ganzen Weg entlang der Elbe winken uns die Menschen. Mit Bettüchern aus Fenstern, aus Gärten und von den grünen Wiesen am Ufer. Mir fällt wieder einmal auf wie schön Hamburg doch ist.

An Bord haben sich für das große Ereignis die Menschen auf dem Oberdeck versammelt. Es gibt nette Getränke an den Bars und - da ist es wieder, das Titanicfeeling - es spielt ein kleines Orchester.

Das komplette Schiff in zwei Tagen zu erkunden ist sicherlich machbar, wenn man nicht schläft ..
Zu groß ist das Angebot an Bord um tatsächlich das komplette Programm zu nutzen. Ich entdecke neben den diversen Restaurants (von denen einige zuzahlungspflichtig sind) und Bars, ein Kino, ein Planetarium, diverse Shops, den Wellnessbereich, eine Diskothek und den Kinderbereich. Auf Deck finden sich insgesamt drei Pools (einer - der Schönste - ist ebenfalls kostenpflichtig) und weitere diverse Sportangebote. Hysterisches Animationsprogramm gibt es nicht und das vermisst auch offensichtlich niemand.
Pro 2 Reisende ist an Bord der Queen Mary etwa ein Crewmitglied an Bord. Der Service ist wirklich ausgesprochen freundlich, motiviert und macht einen durchweg kompetenten Eindruck. Das Publikum ist - ich möchte vorsichtig sagen - weitestgehend in der zweiten Lebenshälfte anzusiedeln. Aber das war auch so zu erwarten denn Cunard zielt mit seinen Luxusliner-Angeboten nunmal nicht auf Familienurlauber. Hier muss man schon ein etwas höheres Reisebudget haben um die komplette Fahrt bis in den New Yorker Hafen an Bord sein zu dürfen.
Habe ich nicht :-) und deshalb steige ich am letzten europäischen Stop im britischen Southampton mit einer tollen neuen Erfahrung wieder aus.
Die Tour von Hamburg nach Southampton oder umgekehrt kostet auf der Cunard Website ca. 330,- Euro, Flüge kommen noch dazu.

Du reist lieber individuell ? dann schau Dir doch mal diese spannende Location an..

..die italienischen Alberghi Diffusi
Share by: